Gera ermittelt weiter

RST beschäftigt mehrere Staatsanwälte

NEURUPPIN

Der Verkauf der Neuruppiner Firma Ruppiner Straßen- und Tiefbau GmbH (RST) vor knapp zwei Jahren beschäftigt jetzt auch die Staatsanwaltschaft in Gera. Die hat das Ermittlungsverfahren gegen die RST-Geschäftsführerein Jutta Sandau im Mai von der Neuruppiner Staatsanwaltschaft übernommen. "In Gera laufen Verfahren aus dem ganzen Bundesgebiet gegen Frau Sandau zusammen", erklärte der Neuruppiner Oberstaatsanwalt Manfred Weidemann gestern.

Nach Angaben von Ralf Mohrmann, Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Gera, laufen bei der Behörde zurzeit 50 Verfahren gegen Sandau. Nach bisherigen Recherechen lebt Jutta Sandau im spanischen Las Chapas. Ihre Anwaltskanzlei in Marbella bietet Unternehmern im Internet die "Vermittlung von deutschen Problemfirmen" und "Befreiung aus deutscher Behördenwillkür" an. Praktisch läuft das so: Angebliche "Investoren" kaufen ein insolventes Unternehmen auf, stellen den bisherigen Chef frei und setzen eine neuen ein. So soll es in Neuruppin auch im Fall des RST gewesen sein.

Die Neuruppiner Staatsanwaltschaft ermittelt im RST-Fall weiter gegen andere Beteiligte. Unter anderem geht es um den vorletzten Geschäftsführer Reinhard Voigt. "Die sind aber alle weit weniger involviert als Frau Sandau", sagt Staatsanwalt Manfred Weidemann. Details wollte er nicht nennen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. gru/kat